SoSe 2003

Bayern und Ungarn vom Ende der Türkenkriege bis 1849

Mittwochs 11-13, Raum 226 (Beginn: 9. April 2003)

Sprechstunde: Mittwochs 10-11, Raum 432

In der aktiven Teilnahme zahlreicher Kontingente des fränkischen und bayerischen Reichskreises am großen Türkenkrieg (1682-1699) erreichten die bayerisch-ungarischen Verflechtungen einen Höhepunkt. Die militärisch-politische Komponente blieb den Beziehungen zwischen den beiden Ländern in den darauffolgenden anderthalb Jahrhunderten erhalten. Sie ergänzte sich aber mit sozialen und kulturellen Elementen, die großenteils auf wirtschaftlich verursachte Einwanderungen vor allem aus dem main-fränkischen Bayern nach Ungarn zurückgingen. Die Lehrveranstaltung behandelt sowohl den politisch-militärischen, grenzüberschreitend gelagerten als auch den sozial-kulturellen, innerhalb des Königreichs Ungarn entstandenen Bereich der bayerisch-ungarischen Kontakte im 18. und im frühen 19. Jahrhundert.

Die Themenliste wird im Sekretariat der Abteilung rechtzeitig ausgehängt. Scheinerwerb nach LPO I §71 (1)Abs. 2d (Theorie und Methode) ist im Falle regelmäßiger Teilnahme und gegen Vorlage einer erfolgreichen Hausarbeit möglich. Kenntnisse des Ungarischen wären hilfreich, sind aber keine Voraussetzung der Teilnahme.

Literatur: Bayern – Ungarn. Tausend Jahre / Bajorország és Magyarország 1000 éve. Katalog zur Bayerischen Landesausstellung 2001. Oberhausmuseum, Passau. 8. Mai bis 28. Oktober 2001. Hgg. Wolfgang Jahn [u. a.]. Augsburg 2001 [zweisprachige Ausgabe]; Bayern und Ungarn. Tausend Jahre enge Beziehungen. Hg. Ekkehard Völkl. Regensburg 1988; Die Donauschwaben. Deutsche Siedlung in Südosteuropa. Ausstellungskatalog. Hg. Innenministerium Baden-Württemberg. Sigmaringen 1987; Fata Márta: Einwanderung und Ansiedlung der Deutschen (1686-1790). In: Deutsche Geschichte im Osten Europas. Land an der Donau. Hg. Günther Schödl. Berlin 1995, 89-196; Kállay István: Deutsche Ansiedler in Stuhlweißenburg 1688-1848. In: Ungarn-Jahrbuch 11 (1980/1981) 141-151; Kraus Andreas: Geschichte Bayerns. Von den Anfängen bis zur Gegenwart. München 21988.

 

Themenliste

9. April

Einführung: Quellen, Literatur, Forschungsansätze

16., 23. und 30. April

Der Beitrag Bayerns zur Vertreibung der Osmanen aus dem mittleren Donauraum – Bayern in der Außenpolitik des Rákóczi-Aufstandes 1703-1711 – Ungarn in den wittelsbachisch-habsburgischen Konflikten des 18. Jahrhunderts

7. und 14. Mai

Die Auswirkungen der französischen Revolution und der napoleonischen Kriege: Aufklärung und Säkularisation im bayerisch-ungarischen Vergleich – Besichtigung der Ausstellung „Bayern ohne Klöster? Die Säkularisation 1802/03 und ihre Folgen" im Bayerischen Hauptstaatsarchiv (München), Führung und Gastvortrag: Dr. Meinolf Arens (Ungarisches Institut München)

21., 28. Mai und 4. Juni

Einwanderungen aus Bayern ins Königreich Ungarn: Ursachen, Abläufe, regionale Schwerpunkte, Folgen

11.,18. und 25. Juni

Kontakte im sozialökonomischen, kulturellen und kirchlichen Bereich: Sammlung und Systematisierung einschlägiger Quellen

25. Juni und 2. Juli

Bayern und die Revolution in Ungarn 1848/1849: Wechselwirkungen zwischen der zwischen der „deutschen" und der „ungarischen Frage"

9. Juli

Zusammenfassung und Ausblick auf das neue Forschungsprojekt des UIM „Bavarica in Ungarn. Hungarica in Bayern"